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Stoffwechselstörungen HPU/KPU

Zwei “kleine“ Stoffwechselstörungen, die große Folge-Wirkungen haben können und gerade deshalb oft übersehen werden: Hämopyrrollaktamurie (HPU) bzw. Kryptopyrrolurie (KPU).

Dabei fängt es oft mit unspezifischen Beschwerden an, die viele unserer Patienten/-innen so oder ähnlich beschreiben:
„Ich fühle mich ständig müde, ich habe keine Kraft, bin relativ energielos, mir wird zunehmend alles zu viel. Ich kann mich oft schlecht konzentrieren. Manchmal fühle ich mich wie benommen. Diese Beschwerden sind nicht unbedingt dauerhaft, manchmal meine ich, es sei besser – und dann geht es gerade wieder von vorne los. Ich kann keinen klaren Zusammenhang mit Ernährung, Bewegung, Schlafen oder anderen Faktoren festmachen.
Die üblichen Laborwerte sind bei mir weitgehend OK, lediglich das Cholesterin ist etwas erhöht. Mein Arzt und meine Freunde/Familie meinen, es seien psychische Probleme. Sie raten mir zu Entspannung und vielleicht zu körperlichem Training. Aber das hilft nicht oder ich kann mich noch nicht mal dazu aufraffen“.

Bei Kindern kommt oft hinzu, dass sie in der Schule zunehmend Probleme haben. Ihre Konzentrationsfähigkeit ist eingeschränkt, manchmal stehen Diagnosen wie ADS oder ADHS im Raum. Das Kind wird von Lehrern oder Erziehern als „faul“, verträumt oder unordentlich beschrieben. Oft sind die Kinder intelligent, aber können ihre Fähigkeiten nicht in Leistung umsetzen.

Alle Altersgruppen können von den oben geschilderten Beschwerden betroffen sein. Bei erwachsenen Patienten kommt häufig eine Geschichte von angesammelten Folge-Leiden hinzu, die die Betroffenen dann dazu bringen, therapeutische Hilfe zu suchen.

Die Liste der Folgeerkrankungen ist lang: Sie reicht von unerfülltem Kinderwunsch bei Frauen über Darmbeschwerden, niedrigem Blutdruck, Eisenmangel, Schilddrüsenprobleme, Hashimoto-Syndrom, Histamin-Intoleranz und anderen allergischen Reaktionen, MCS (Multichemikalien-Sensibilität), erhöhter Elektrosensibilität, allgemeiner Schwäche, chronischem Erschöpfungs-Syndrom und Burn-out, Schlafproblemen, Depressionen, Stimmungsschwankungen, Gallenblasen-Beschwerden, Menstruationsbeschwerden, Gebärmuttersenkungen, Harnwegsproblematiken, Arthrose, Arthritis, Osteoporose, Fibromyalgie, bis hin zur Migräne.

Umso überraschter und oft auch skeptischer sind die Patienten/-innen, wenn sie das erste Mal davon hören, dass ihre vielfältigen Beschwerden mit einer „harmlosen Stoffwechselstörung“, die in der Schulmedizin (noch) weitgehend unbekannt ist, zusammenhängen können.

Obwohl ich als Therapeutin die Erkrankung grundsätzlich kannte, war ich anfangs ebenfalls skeptisch. Erst die Diagnose und Therapie von vielen HPU/KPU-Patienten und eigene Erfahrungen haben meine Ansicht geändert. Heute ist die HPU/KPU-Diagnose bei Patienten/-innen mit einschlägigen Beschwerden ein wichtiges Werkzeug im Rahmen der Ursachenfindung.

Wenn bei den Betroffenen die HPU/KPU-Therapie dann zu greifen beginnt, sind viele von ihnen enorm erleichtert und glücklich, aber auch frustriert darüber, dass sie viele Jahre ohne das Wissen und diese Therapiemöglichkeit verbracht haben.

Was ist nun HPU/KPU?

HPU (Hämopyrrollaktamurie) oder KPU (Kryptopyrrolurie) sind zwei ähnliche Stoffwechselstörungen. Ihr Nachweis erfolgt über jeweils typische Substanzen, die mit dem Urin ausgeschieden werden.
Bei einer HPU/KPU ist die Synthese des Häms (roter Blutfarbstoff) gestört und zudem scheidet der Körper zu viel Häm aus. Dadurch ist, neben anderen Folgen, häufig die Versorgung der Körperzellen mit Sauerstoff nicht optimal und das wiederum verursacht verschiedenste Störungen.

Beim Ausscheiden sind die Häm-Moleküle an Substanzen wie B-Vitamine, Zink, Mangan und Chrom gebunden. Der Verlust dieser und ggf. weiterer lebensnotwendiger Stoffe können Betroffene selbst bei ausgewogener Ernährung i.d.R. nicht ausgleichen, so dass oft chronische Mangelzustände entstehen. Dies kann zu Störungen bis in die Funktion der Mitochondrien (der sog. „Kraftwerke der Zellen”) sowie zu einer eingeschränkten Entgiftungs- und Ausscheidungsfähigkeit führen.

Zudem kann sich eine HPU/KPU auch in psychischen Symptomen äußern. Je nach individueller Situation und Ausprägung unterscheiden sich die Symptome der HPU/KPU oft erheblich. Das macht ein Erkennen der Störung zunächst schwierig.

Woran erkenne ich, dass ich HPU/KPU habe?

Die Beschwerden bei HPU/KPU sind wie beschrieben sehr unterschiedlich. Wenn Sie sich in den Beschreibungen oben widerfinden, oder wenn Sie andere bisher ungeklärte gesundheitliche oder psychische Probleme haben, kann ein Urin-Test schnell Klarheit bringen.

Dazu wird je nach Fall entweder der Morgenurin oder eine Probe aus dem gesammelten Urin von 24 Stunden in speziellen Labors analysiert. Der Laborbefund zeigt dann eindeutig, ob zu viel der genannten Stoffe ausgeschieden werden.

Sprechen Sie uns gerne an, welche Art Test für Sie geeignet sein könnte. Die Kosten für den Urintest liegen je nach Art dem notwendigen Testverfahren zwischen ca. 35€ und 70€ pro Person.

Was kann man gegen HPU/KPU therapeutisch machen?

Nach einem positiven Urintest werden je nach Beschwerdebild eventuell weitere Labortests notwendig, um die Folge-Schäden der Erkrankung festzustellen. Da diese sehr unterschiedlich sein können, gibt es keine Standardtherapie.

In jedem Fall ist es das erste Ziel, die Störungen der mitochondrialen Funktion zu therapieren und die Mitochondrien zurück in eine normale Funktion zu bringen. Dazu kommen je nach Ausprägung der Beschwerden weitere, sehr unterschiedliche Therapie-Elemente.

Ein wichtiger Baustein der Therapie ist auch das Zuführen der vermehrt ausgeschiedenen Substanzen. Es gibt zwar Standard-Präparate, welche die meist fehlenden Substanzen in einem vorgegebenen Verhältnis enthalten. Eine zu hohe Dosierung bestimmter Substanzen kann jedoch auch eine Verschlechterung auslösen. Daher rate ich von einer Selbstmedikation nach dem Prinzip „Nahrungsergänzungsmittel können kaum schaden“ aufgrund gegenteiliger Erfahrungen ab.

Stattdessen empfehle ich eine Labor-Analyse der Versorgungssituation des Betroffenen. Dies wird normalerweise mithilfe einer venösen Blutprobe durchgeführt. Bei Abneigung gegen venöse Blutentnahme oder bei Kindern können wichtige Parameter auch aus wenigen Tropfen Kapillarblut aus der Fingerbeere oder ggf. auch aus einer Haarprobe bestimmt werden. Anhand der vorliegenden Mängel und ggf. weiterer Beschwerden erarbeite ich für jede/n Patienten/-in ein individuelles Therapiekonzept.

Wenn Sie Fragen zu HPU oder KPU haben, kontaktieren Sie mich gerne.